Der Papst aus dem Ghetto

 

Der Roman mit dem Untertitel „Die Legende des Geschlechtes Pier Leone“ versetzt den Leser in das Rom des frühen 12. Jahrhunderts. Er ist geschrieben im Stil alter Chroniken. Baruch Leone, der, wie andere reiche jüdische Geschlechter auch, den Papst mit Geld unterstützt, begehrt die Taufe und nennt sich fortan Petrus Leone. Am Tage seines Übertritts zur katholischen Kirche verlässt ihn seine Frau Mirjam und bringt kurz darauf zwei Kinder zur Welt: einen Sohn, den ihr Mann zu sich holen und sofort taufen lässt, und eine blinde Tochter, Trophäa, die bei der Mutter aufwächst. Der begabte Sohn wird für die klerikale Laufbahn bestimmt, er wird schließlich zum Kardinal ernannt. So wird das Geschlecht der Pier Leone das reichste und mächtigste in Rom und zieht Neid und Eifersucht des Rittergeschlechts der Frangipani, das sich in die Streitigkeiten um den Papst einmischt, auf sich. Kurz vor seinem Tod bekennt sich Petrus Leone zum Judentum und will seine Frau nochmals sehen. Auch sein Sohn, der Kardinal,  erkennt, dass er im Grunde Jude geblieben ist. Als Papst Honorius stirbt, wird er von den auswärtigen Kardinälen zum Papst gewählt und nennt sich Anaklet. Er genießt die Unterstützung des Volkes, nicht aber die der römischen Kurie, welche ihre Stimme dem Nebenbuhler Innozenz II. gibt. So gerät die Kirche in das Schisma von 1130, in dem Papst und Gegenpapst sich bekämpfen. Anaklet muss um sein Leben fürchten und flieht aus Rom.

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