Die Magdeburgische Hochzeit

 

Mit dem kaiserlichen Restitutionsedikt von 1630 war bestimmt worden, dass die Protestanten alles Kirchengut zurückgeben sollten, welches sie seit 1552 erworben haben. Angeführt vom Feldherrn Tilly ziehen die Restitutionskommissionen durch das Land und kommen1631 auch nach Magdeburg. Im Mittelpunkt des Romans steht so zunächst Magdeburg, das schon seit über 100 Jahren protestantisch ist und in seinem Wappen das Bild einer Jungfrau trägt. Der Stadtrat des kaiserlichen Magdeburg war unschlüssig darüber, ob sich die Stadt zum Schutz des eigenen Glaubens entgegen dem Edikt des Kaisers mit den protestantischen Schweden zusammentun und diesen die Tore öffnen oder aber als freie Reichsstadt dem Kaiser die Treue halten sollte. Unter dem Einfluss des schwedischen Obristen von Falkenberg entscheidet sich der Rat, das Ultimatum Tillys zu ignorieren. Dessen Generäle wollen die Stadt sofort stürmen, Tilly will aus menschlichen Gründen eine Belagerung Magdeburgs vermeiden. Der Kaiser veranlasst jedoch, dass Tilly die Stadt stürmt, und diese wird, mit Ausnahme des Doms, eingeäschert. 
Mit dieser Handlung wird eine zweite parallel geführt. Im Dom hören die Jungfrau Erdmuth Plögen und ihr Bräutigam Willigis Ahlemann die Predigt des protestantischen Pastors Bake, der zum Widerstand gegen die katholischen Kaiserlichen aufruft und die Hilfe des schon anrückenden schwedischen Königs in Aussicht stellt. Willigis, ein Katholik, ist über die Worte Blakes verärgert,verlässt ohne Edelmuth den Dom und geht zum Rathaus, wo ihn die dort versammelten Ratsherrn bereits erwarten. Er wird von diesen als Unterhändler zu seinem Oheim, einem Kaiserlichen geschickt. Erdmuth begibt sich nach dem Gottesdienst nach Hause, um auf Willigis zu warten, der aber nicht kommt, um seine Braut zu holen. Sie zweifelt an seiner Liebe und gibt sich aus verletztem Stolz, aus Rache und Bosheit dem schwedischen Obristen Falkenberg hin. Erdmuths Verhalten symbolisiert im Roman das der Stadt Magdeburg und deren Entscheidung zwischen protestantischen Schweden und katholischen Kaiserlichen. Der Titel das Romans knüpft hier auch an: In Flugblättern der Zeit wurde die Eroberung und Zerstörung Magdeburgs durch die Katholischen als „Magdeburgische Hochzeit“ bezeichnet.
Der Roman endet damit, dass die nach dem Sturm der Stadt Überlebenden , darunter Willigis und die ihm untreue Erdmuth, sich in den Dom flüchten, der durch den Einsatz Tillys gerettet worden ist. Willigis verzeiht seiner Braut, nimmt sie in die Arme und trägt sie vor den Altar. Im Magdeburger Dom wird eine katholische Messe gefeiert. Pastor Bake erkennt, während im Credo gebetet wird „confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum“, dass der christliche Glaube eins und unteilbar ist. „Die Liebe vermag alles.“

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